🧠 Was sind Zero-Party-Daten überhaupt?

Zero-Party-Daten (auch Zero-Party Data genannt) sind freiwillig vom Nutzer bereitgestellte Informationen – also Angaben, die eine Person ganz bewusst und aktiv mit einem Unternehmen teilt. Und das unterscheidet sie deutlich von den bekannten First-, Second- oder gar Third-Party-Daten, die oft im Hintergrund gesammelt werden.

💬 Beispiele für Zero-Party-Daten:

  • Interessen & Vorlieben (z. B. „Ich interessiere mich für vegane Ernährung“)
  • Feedback („Ich finde eure E-Mails zu häufig“)
  • Wunschprodukte & Wunschpreise
  • Nutzungspräferenzen („Nur Benachrichtigungen via SMS“)
  • Persönliche Angaben, die nicht erforderlich wären – aber freiwillig gegeben werden

🟢 Wichtig: Diese Daten werden nicht durch Tracking oder Cookies gesammelt, sondern durch aktive Interaktion – etwa über Umfragen, Quizze, Wunschlisten oder Nutzerkonten.

🎯 Warum sind Zero-Party-Daten so wertvoll?

Ganz einfach: Sie sind genau das, was der Nutzer will, nicht das, was man sich algorithmisch zusammenreimt. Das bringt mehrere Vorteile:

🔒 Datenschutzkonformität: Zero-Party-Daten sind ein Geschenk – kein Eingriff in die Privatsphäre. DSGVO-konform, ohne Grauzonen.
🎯 Relevanz und Personalisierung: Wer Wünsche kennt, kann gezielt liefern – sei es im Newsletter, im Shop oder bei Produktempfehlungen.
💸 Weniger Streuverlust: Statt 0815-Marketing gibt’s maßgeschneiderte Inhalte – und das spart Kosten.
💡 Vertrauensaufbau: Wer ehrlich fragt, zeigt Interesse – und stärkt die Kundenbindung.

Laut Forrester Research glauben 85 % der Unternehmen, dass Zero-Party-Daten für personalisiertes Marketing immer wichtiger werden (Quelle).

🛠️ Wie kommt man an diese Daten? – 7 praxistaugliche Methoden

1. ✨ Personalisierte Onboarding-Formulare

Schon beim ersten Kontakt gezielte Fragen stellen: „Was interessiert dich an unserem Produkt am meisten?“ oder „Wofür möchtest du die App nutzen?“ – aber bitte kurz, sympathisch und optional.

2. 📩 Interaktive Newsletter-Opt-ins

Statt nur „Jetzt anmelden“: Frag nach Interessen. So wird die E-Mail nicht nur rechtssicher, sondern auch relevant.

Beispiel:
☑ Ich will Angebote für Schuhe
☑ Ich suche Tipps zu Nachhaltigkeit
☑ Ich interessiere mich für neue Marken

3. 🎮 Quiz-Formate und Produktfinder

Mach’s spielerisch! Wer z. B. im Kosmetikshop sagt, welchen Hauttyp er hat, erhält Produktempfehlungen – und du erhältst wertvolle Zero-Party-Daten.

🧪 Tools wie Typeform, Jebbit oder Outgrow sind hier hilfreich (Quelle).

4. 🛒 Wunschlisten & Favoriten

Wenn Nutzer Lieblingsartikel speichern oder Produkt-Benachrichtigungen aktivieren, geben sie freiwillig Hinweise auf Kaufabsichten.

5. 🤔 Micro-Umfragen & Feedback-Buttons

Kurze, unaufdringliche Fragen à la „War diese Seite hilfreich?“ oder „Was wünschst du dir als Nächstes?“ schaffen Vertrauen – und liefern Insights.

6. 💬 Chatbots mit gezielter Abfrage

Moderne Chatbots können nicht nur helfen, sondern auch aktiv fragen: „Suchst du gerade nach XY?“ – wenn’s natürlich und nicht aufdringlich ist.

7. 🧑‍🤝‍🧑 Community-Bereiche & Profile

Erlaub deinen Nutzern, eigene Interessen oder Daten im Profil zu speichern – freiwillig, transparent, sichtbar. Am besten mit klarer Anzeige: „Diese Info nutzt du zur besseren Personalisierung.“

🧱 Best Practices: So klappt’s ohne Bauchlandung

Transparenz ist Pflicht: Sag klar, warum du etwas wissen willst.
Weniger ist mehr: Nicht gleich den halben Lebenslauf erfragen.
Belohnung & Nutzen: Was bringt dem User die Angabe? Rabatt? Zeitersparnis? Bessere Angebote?
Usability nicht vergessen: Mobile optimiert, kurze Wege, kein Klick-Marathon.
Sichtbare Kontrolle: Nutzer sollen Daten ändern oder löschen können – freiwillig heißt freiwillig.

📉 Was du NICHT tun solltest

❌ Die Daten mit Third-Party-Tools kombinieren, ohne das offenzulegen
❌ Fragen ohne Relevanz stellen („Wie alt ist deine Katze?“ beim Autoversicherer…)
❌ Komplizierte Opt-out-Verfahren anbieten
❌ Aufdringlich oder penetrant wirken
❌ Daten heimlich weiternutzen

🔮 Fazit? Brauchen wir keins. Aber…

Wenn du willst, dass deine Kunden dir freiwillig Infos geben, dann hör ihnen zu, statt sie auszuhorchen. Zero-Party-Daten sind kein technischer Trick – sie sind Ausdruck von Vertrauen. Und das gibt’s nicht kostenlos. Aber wer’s richtig macht, wird mit treuen Kunden, besserem Marketing und höherer Conversion belohnt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein